Brot für unsere Seele - Geistliches Wort zu Fronleichnam
Bilder von großen Menschenansammlungen bei Demonstrationen wirken verstörend in der Zeit der Kontaktverbote. Dennoch ist es wichtig, in Krisenzeiten die Ausübung der Grundrechte von Meinungs-, Religions- und Versammlungsfreiheit nicht gänzlich einzuschränken. Seine Meinung anderen kundtun zu können und der gemeinsamen Gesinnung einen Ausdruck zu verleihen, ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Fußballfans träumen schon, wieder ihre Teams in den Stadien anfeuern zu dürfen. Bei uns katholischen Christen lässt das Fronleichnamsfest ebenfalls die Sehnsucht aufkommen, ausdrucksstark den Glauben an die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Brot feiern zu dürfen.
Normalerweise wären viele Menschen auf den Beinen, um mit großer Feierlichkeit, Musik, Gesang, freudiger Feststimmung, mit geschmückten Altären und Blumenteppichen diesen Tag hervorzuheben. Die Verehrung der Gläubigen gilt ihrem Herrn Jesus Christus, der beim Letzten Abendmahl seinen Jüngern seinen Leib und sein Blut in der Gestalt des Brotes und des Weines reichte. Ihnen gab er den Auftrag: Tut dies zu meinem Gedächtnis. Das tun Christen bei der Feier der Eucharistie. Sie gedenken dabei des Todes und der Auferstehung Jesu. Im Hochgebet der Messfeier spricht der Priester die Worte Jesu beim Abendmahl über die Gaben von Brot und Wein, die Gott zu Leib und Blut Christi wandelt. Während die äußere Gestalt erhalten bleibt, verändert sich der innere Wert. Im Religionsunterricht mit den Erstkommunionkindern erkläre ich den Unterschied zwischen der einfachen und der zum Leib Christi verwandelten Hostie am Beispiel eines Geldscheins, der nach wie vor nur ein Stück Papier bleibt mit all den Eigenschaften des Papiers. Aber der innere Wert ist ein anderer. Das Brot ist also der Leib Christi.
Im Mittelalter war die Verehrung der Eucharistie wichtiger als ein häufiger Sakramentenempfang. Zurückgehend auf die Visionen der Ordensfrau Juliana von Lüttich wurde im Jahr 1247 im gleichnamigen Bistum zum ersten Mal das Fest des Leibes des Herrn gefeiert, von dem sich auch der Name Fronleichnam ableiten lässt. Der große Theologe des Mittelalters, der heilige Thomas von Aquin war es schließlich, der das Geheimnis dieses Tages mit den Begriffen der Philosophie in einen wissenschaftlichen Diskurs brachte und gleichzeitig mit seinen Hymnen „Pange lingua“, „Lauda Sion“, „Panis angelicus“ die Liturgie des Festes nachhaltig prägte. Der Reformator Luther setzte sich heftig gegen dieses Fest mit dem Vorwurf der Abgötterei zur Wehr. Heute ist es, Gott sei Dank, nicht mehr der Zankapfel im Streit der Konfessionen. Mancherorts nehmen sogar evangelische Mitchristen an der katholischen Freude teil.
Der Lockdown hat uns Menschen in der Seele hungern lassen. Der Hunger der Gläubigen verlangt eine Speise, die sie wirklich sättigen kann: Jesus Christus, sein Leib und sein Blut, seine Liebe. Er will uns Brot sein, das diesen Hunger stillt.
Dekan Elmar Spöttle, Habsberg
Die nächsten Termine
- Freitag, 26. April
- Bildungs- und Familienwochenende: Eine Einladung zum generationsübergreifenden TreffenOrt: Jugendtagungshaus Schloss PfünzVeranstalter: Referat Ehe und Familie im Bistum Eichstätt
- Montag, 29. April
- 18.00 Uhr„Kirche in der Welt von heute“: „Tag der Diakonin“Ort: Wallfahrtskirche Mariä Namen - TrautmannshofenVeranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) im Bistum Eichstätt
- Samstag, 04. Mai
- 10.00 Uhr
- Sonntag, 05. Mai
- 17.00 UhrZum Glück gibt es Wege - Anselm Grün & Clemens BittlingerOrt: Pfarrheim St. Elisabeth Postbauer-HengVeranstalter: Pfarrei Postbauer-Heng
- Montag, 06. Mai
- 19.00 UhrÖkumenisches FriedensgebetOrt: Ecclesia NeumarktVeranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
- Samstag, 11. Mai
- 14.30 UhrDiözesaner KinderchortagVeranstalter: Stabsstelle Amt für Kirchenmusik
- Sonntag, 12. Mai
- 19.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
- 19.30 UhrKlassik im Kloster - Ein Abend mit BrahmsOrt: Kloster Plankstetten - Gäste und TagungshausVeranstalter: Benediktinerabtei Plankstetten
- Freitag, 17. Mai
- 09.30 Uhr
- 10.00 Uhr
- 19.00 Uhr„Don Kosaken Chor Serge Jaroff“ - KonzertOrt: Pfarrkirche St. WillibaldVeranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
- Samstag, 18. Mai
- 09.30 Uhr
- 10.00 Uhr
- Montag, 03. Juni
- 19.00 UhrÖkumenisches FriedensgebetOrt: Pfarrheim St. Willibald WoffenbachVeranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
- Samstag, 08. Juni
- 09.30 Uhr
- Samstag, 22. Juni
- 10.00 Uhr