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02.06.2021

Brot für unsere Seele - Geistliches Wort zu Fronleichnam

Foto: Friedbert Simon, in: pfarrbriefservice.de

Bilder von großen Menschenansammlungen bei Demonstrationen wirken verstörend in der Zeit der Kontaktverbote. Dennoch ist es wichtig, in Krisenzeiten die Ausübung der Grundrechte von Meinungs-, Religions- und Versammlungsfreiheit nicht gänzlich einzuschränken. Seine Meinung anderen kundtun zu können und der gemeinsamen Gesinnung einen Ausdruck zu verleihen, ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Fußballfans träumen schon, wieder ihre Teams in den Stadien anfeuern zu dürfen.  Bei uns katholischen Christen lässt das Fronleichnamsfest ebenfalls die Sehnsucht aufkommen, ausdrucksstark den Glauben an die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Brot feiern zu dürfen.

Normalerweise wären viele Menschen auf  den Beinen, um mit großer Feierlichkeit, Musik, Gesang, freudiger Feststimmung, mit geschmückten Altären und Blumenteppichen diesen Tag hervorzuheben.  Die Verehrung der Gläubigen gilt ihrem Herrn Jesus Christus, der beim Letzten Abendmahl seinen Jüngern seinen Leib und sein Blut in der Gestalt des Brotes und des Weines reichte. Ihnen gab er den Auftrag: Tut dies zu meinem Gedächtnis. Das tun Christen bei der Feier der Eucharistie. Sie gedenken dabei des Todes und der Auferstehung Jesu. Im Hochgebet der Messfeier spricht der Priester die Worte Jesu beim Abendmahl über die Gaben von Brot und Wein, die Gott zu Leib und Blut Christi wandelt. Während die äußere Gestalt erhalten bleibt, verändert sich der innere Wert. Im Religionsunterricht mit den Erstkommunionkindern erkläre ich den Unterschied zwischen der einfachen und der zum Leib Christi verwandelten Hostie am Beispiel eines Geldscheins, der nach wie vor nur ein Stück Papier bleibt  mit all den Eigenschaften des Papiers. Aber der innere Wert ist ein anderer. Das Brot ist also der Leib Christi.

Im Mittelalter war die  Verehrung der Eucharistie wichtiger als ein häufiger Sakramentenempfang. Zurückgehend auf die Visionen der Ordensfrau Juliana von Lüttich wurde im Jahr 1247 im gleichnamigen Bistum zum ersten Mal das Fest des Leibes des Herrn gefeiert, von dem sich auch der Name Fronleichnam ableiten lässt. Der große Theologe des Mittelalters, der heilige Thomas von Aquin war es schließlich, der das Geheimnis dieses Tages mit den Begriffen der Philosophie in einen wissenschaftlichen Diskurs brachte und gleichzeitig mit seinen Hymnen „Pange lingua“, „Lauda Sion“, „Panis angelicus“  die Liturgie des Festes nachhaltig prägte. Der Reformator Luther setzte sich heftig gegen dieses Fest mit dem Vorwurf der Abgötterei zur Wehr. Heute ist es, Gott sei Dank, nicht mehr der Zankapfel im Streit der Konfessionen. Mancherorts nehmen sogar  evangelische Mitchristen an der katholischen Freude teil.

Der Lockdown hat uns Menschen in der Seele hungern lassen. Der Hunger der Gläubigen verlangt eine Speise, die sie wirklich sättigen kann: Jesus Christus, sein Leib und sein Blut, seine Liebe. Er will uns Brot sein, das diesen Hunger stillt.

Dekan Elmar Spöttle, Habsberg

Die nächsten Termine

Freitag, 26. April
Bildungs- und Familienwochenende: Eine Einladung zum generationsübergreifenden Treffen
Ort: Jugendtagungshaus Schloss Pfünz
Veranstalter: Referat Ehe und Familie im Bistum Eichstätt
Montag, 29. April
18.00 Uhr
„Kirche in der Welt von heute“: „Tag der Diakonin“
Ort: Wallfahrtskirche Mariä Namen - Trautmannshofen
Veranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) im Bistum Eichstätt
Samstag, 04. Mai
10.00 Uhr
Sonntag, 05. Mai
17.00 Uhr
Zum Glück gibt es Wege - Anselm Grün & Clemens Bittlinger
Ort: Pfarrheim St. Elisabeth Postbauer-Heng
Veranstalter: Pfarrei Postbauer-Heng
Montag, 06. Mai
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Ecclesia Neumarkt
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 11. Mai
14.30 Uhr
Diözesaner Kinderchortag
Veranstalter: Stabsstelle Amt für Kirchenmusik
Sonntag, 12. Mai
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
19.30 Uhr
Klassik im Kloster - Ein Abend mit Brahms
Ort: Kloster Plankstetten - Gäste und Tagungshaus
Veranstalter: Benediktinerabtei Plankstetten
Freitag, 17. Mai
09.30 Uhr
10.00 Uhr
19.00 Uhr
„Don Kosaken Chor Serge Jaroff“ - Konzert
Ort: Pfarrkirche St. Willibald
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
Samstag, 18. Mai
09.30 Uhr
10.00 Uhr
Montag, 03. Juni
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Pfarrheim St. Willibald Woffenbach
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 08. Juni
09.30 Uhr
Samstag, 22. Juni
10.00 Uhr