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28.11.2020

Gedanken zum Advent: Tritt auf die Bremse!

Foto: pixabay

Neumarkt/Meckenhausen (dbnm) - Pfarrer i.R. Richard Distler, viele Jahre Pfarrer der Neumarkter Hofkirche, sieht in seinem geistlichen Wort die Chancen, die der Advent bietet, und vergleicht ihn mit der derzeitigen Corona-Pandemie.

Irgendwie ist er heuer anders, der Advent. Gewiss gibt es glänzende und romantische Lichterketten in den Straßen der Städte und Dörfer. Oder der sinnenhafte Adventskranz. Doch es entfallen stimmungsvolle Adventsmärkte und Weihnachtsfeiern. Wir erleben Verzicht, Einschränkungen, auch Zumutungen und Einbußen. Insgesamt aber weniger Rummel und mehr Ruhe, weniger Hektik und mehr Stille. Vermissen werden wir auch Treffen, Begegnungen, Austausch, Gespräche und menschliche Nähe.

So werden wir mehr auf uns selbst zurückgeworfen. Auf den Partner, auf die Familie oder die Kinder. Vielleicht schon etwas gewohnt vom Frühjahr her, als alles begann?  Aber ist nicht die ganze Situation irgendwie ein Halte-Signal? Sind wir nicht schon seit Längerem dem „Immer mehr, immer schneller, immer höher, immer lauter, immer reicher und immer größer“ verfallen? Geht es nicht auch etwas entspannter? Merken wir überhaupt noch, ob unser Weg und unser Denken das Richtige sind? Corona und der Advent erinnern uns: Mensch, tritt doch mal auf die Bremse! Entschleunige dich! Was ist denn für dich wichtig? Gilt nicht gerade jetzt: „Weniger ist mehr?“ Was sind deine Werte, für die es sich lohnt zu leben?

Der Advent führt uns von außen nach innen, von der Zerstreuung in die Sammlung und von der Oberflächlichkeit in die Tiefe. Er öffnet uns die Augen für den Nächsten. Wir haben Menschen um uns, die unsere Nähe brauchen: Die Familie, Kranke, Einsame. Was sind sie dir wert? Wie wichtig sind sie für dich? Wieviel Zeit hast du für sie? Dann richtet der Advent den Blick auf uns selbst und in uns selbst. Was bist du dir selber wert? Deine Gesundheit, das eigene Leben, dein Charakter, dein Glaube? Hier führt uns der Advent an einen Punkt, den wir oft vernachlässigen: Er spricht davon, dass da einer auf uns zukommt und verborgen schon da ist. Aber geh ich auf ihn zu? Wie stehe ich zu diesem verborgenen Christus und Gott? Zweifel kann es ja geben. Doch es lohnt sich jedes Ringen mit ihm, bei dem uns ein neues Vertrauen und eine neue Beziehung geschenkt werden kann. Deshalb lautet der Ruf des Advents aus dem Mund Johannes des Täufers: „Eine Stimme ruft in der Wüste. Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“ 

Ist nicht Manches im eigenen Leben, in den persönlichen Beziehungen, in der Beziehung zu Gott, zum Glauben, zur Kirche eine Wüste? Was kann da gereinigt und geebnet werden? Ja, gewiss: Heuer ist der Advent irgendwie anders. Aber kann diese Krisenzeit nicht auch eine Chance sein für uns ganz persönlich? Eine Chance, den Sinn des Advents wieder neu zu entdecken? Er macht uns nachdenklich, wie flüchtig, vergänglich und begrenzt unser Leben ist. Er befähigt uns, warten zu können, weil noch Neues auf uns zukommt. Auch warten zu können auf das Kommen des Herrn.    

Monsignore Richard Distler, Meckenhausen

Die nächsten Termine

Donnerstag, 28. März
16.00 Uhr
Workshop "Traditionelles ukrainisches Osterbrot"
Ort: Bürgerhaus der Stadt Neumarkt
Veranstalter: Ukrainische Gemeinde Neumarkt
Freitag, 29. März
11.00 Uhr
Kinderkreuzweg am Karfreitag
Veranstalter: Pfarrverband Deining
Sonntag, 07. April
13.30 Uhr
Mittwoch, 10. April
19.30 Uhr
Lebensmittel nachhaltig einkaufen: Bezirksveranstaltung der Landfrauenvereinigung
Ort: Pfarrheim Waldkirchen
Veranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) im Bistum Eichstätt
Dienstag, 16. April
19.00 Uhr
„Die Gesundheit wird digital“ Verbraucherservice des Frauenbundes informiert
Ort: Pfarrheim Illschwang
Veranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) im Bistum Eichstätt
Freitag, 26. April
Bildungs- und Familienwochenende: Eine Einladung zum generationsübergreifenden Treffen
Ort: Jugendtagungshaus Schloss Pfünz
Veranstalter: Referat Ehe und Familie im Bistum Eichstätt
Samstag, 04. Mai
10.00 Uhr
Sonntag, 05. Mai
17.00 Uhr
Zum Glück gibt es Wege - Anselm Grün & Clemens Bittlinger
Ort: Pfarrheim St. Elisabeth Postbauer-Heng
Veranstalter: Pfarrei Postbauer-Heng
Montag, 06. Mai
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Ecclesia Neumarkt
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 11. Mai
14.30 Uhr
Diözesaner Kinderchortag
Veranstalter: Stabsstelle Amt für Kirchenmusik
Sonntag, 12. Mai
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
Freitag, 17. Mai
09.30 Uhr
10.00 Uhr
19.00 Uhr
„Don Kosaken Chor Serge Jaroff“ - Konzert
Ort: Pfarrkirche St. Willibald
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
Samstag, 18. Mai
09.30 Uhr
10.00 Uhr