Bischöfliches Dekanat Habsberg: Detailansicht Dekanatsnachrichten Habsberg

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„Ein Unternehmen ist immer so gut wie seine Mitarbeiter.“ – Diesen Spruch aus dem Management kennen Sie vielleicht. Für einen Betrieb braucht es motivierte und qualifizierte Kräfte. Wenn es um den Verkauf von Dienstleistungen oder gar der Vermittlung von Werten und Grundhaltungen geht, sind integre und authentische Personen gefragt. Das gilt selbstverständlich auch für das unter besonders kritischer Beobachtung stehende „Bodenpersonal Gottes“. Die Fallhöhe ist mitunter sehr hoch!

In der Tat: Wenn man in den Zeitungen und Nachrichten die Überschriften der letzten Wochen und Monate überfliegt, drängt sich schnell der Eindruck auf, dass die katholische Kirche noch immer ihre liebe Mühe und Not mit der Akzeptanz von Homosexualität, mit der Gleichstellung von Frau und Mann, mit dem Teilen von Macht und Autorität, mit der Aufbruch von Missbrauchsfällen hat. Sie scheint darin zu versagen, die Lebenswirklichkeit der Menschen ernst zu nehmen. Viele, die sich wie ich schon seit Jahrzehnten ehrenamtlich engagieren und hauptberuflich tätig sind, leiden mit ihrer Kirche und unter ihrer Kirche. Für manche reicht es nun: Der ein oder andere Skandal, ein verbaler Fehltritt, eine falsche Meldung aus Rom oder eine herbe persönliche Enttäuschung hat das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht und führte zum Kirchenaustritt.

Doch sind nicht auch für die Kirchen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das größte Kapital, das sie besitzen? Kommt es nicht auf sie, auf ihre Begeisterung und ihren Mut, auf ihre Geduld und Treue ganz besonders an? Mitmenschliche Verbundenheit, Solidarität und glaubwürdiges Engagement können doch nur dort wachsen, wo Menschen auf Augenhöhe miteinander sprechen, füreinander da sind, einander ermutigen, zuhören und verzeihen können.

Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes las ich folgenden Satz: „Du hast uns für unseren Gott zu Königen und Priestern gemacht.“ – auch zu Königinnen und Priesterinnen übrigens. Welcher Wert doch in jedem und jeder einzelnen von uns steckt, mit welcher Würde uns der lebendige und liebende Gott ausstattet! Welche Kraft doch daraus wachsen kann, wenn wir wieder und wieder den einzelnen Menschen, sein Leben, sein Suchen und Fragen, seihen Sehnsucht und Hoffnung in den Mittelpunkt stellen. Ist nicht jeder oder jede von uns König oder Priesterin?

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg

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