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02.12.2022

Alles nur Illusion? - Ein adventlicher Impuls für den Alltag

Foto: pixabay

Der Wolf findet Schutz beim Lamm, / der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, / ein kleiner Junge leitet sie. Kuh und Bärin nähren sich zusammen, / ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter / und zur Höhle der Schlange streckt das Kind seine Hand aus. Man tut nichts Böses und begeht kein Verbrechen.

Ist das nicht eine schöne Vision, die uns in diesem Ausschnitt aus dem biblischen Buch Jesaja geschildert und in den Gottesdiensten der Adventszeit vorgetragen wird? Wie gerne wir das doch hätten: Kein Verbrechen, keine Gewalt, kein Hass, keine Unterdrückung. Nicht mehr "Fressen und Gefressen werden" oder "Ober sticht Unter". Frieden, wo das Auge hinschaut. Oder ist es eher eine eine schier aussichtlose Hoffnung, eine realitätsferne Illusion, die uns da geschildert wird. Wir wissen es doch schon seit Jahrhunderten: Eine gewaltfreie Welt und unverbrüchlichen Frieden wird es wohl niemals geben.

Dennoch lassen wir Christen uns im Advent mit solchen Aussagen konfrontieren. Der Autor dieser Verse möchte uns damit vor allem sagen: Es wird eine neue Zeit anbrechen, und ein neuer Geist wird über diese Schöpfung wehen. Es ist wie mit einem kleinen Spross, der aus einem Baumstumpf hervorsprießt. Das Neue beginnt klein und unauffällig und kann einmal ausladend groß werden. Natürlich kann ich sagen: Was geht mich eine solche Utopie an, was hat sie mit meinem Leben, mit meinem ganz konkreten Alltag zu tun? Aber ich weiß auch: Je mehr sich von dieser Vision anstecken lassen, desto mehr kann der Friede Wirklichkeit werden. Je mehr sich auf dieses neue Zeitalter einlassen, desto mehr gibt es uns Kraft zu Versöhnung und Verständigung. Sind nicht die vielen Lichter, die wir in den dunklen Tagen des Advents entzünden, dafür ein wunderschönes Bild? Ich freue mich darüber, dass mein christlicher Glaube mir – gerade in dieser Zeit – viele Bilder, Symbole und Geschichten schenkt, die mich einladen, loszugehen und mich zu bewegen. In diesem Advent will ich mich wieder einmal auf die Suche danach begeben.

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg


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Die nächsten Termine

Sonntag, 21. April
18.30 Uhr
Segnungsgottesdienst für alle Entlassschüler aller Schulen
Ort: Hofkirche Neumarkt
Veranstalter: Pfarrei Zu Unserer Lieben Frau Neumarkt
Freitag, 26. April
Bildungs- und Familienwochenende: Eine Einladung zum generationsübergreifenden Treffen
Ort: Jugendtagungshaus Schloss Pfünz
Veranstalter: Referat Ehe und Familie im Bistum Eichstätt
Montag, 29. April
18.00 Uhr
„Kirche in der Welt von heute“: „Tag der Diakonin“
Ort: Wallfahrtskirche Mariä Namen - Trautmannshofen
Veranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) im Bistum Eichstätt
Samstag, 04. Mai
10.00 Uhr
Sonntag, 05. Mai
17.00 Uhr
Zum Glück gibt es Wege - Anselm Grün & Clemens Bittlinger
Ort: Pfarrheim St. Elisabeth Postbauer-Heng
Veranstalter: Pfarrei Postbauer-Heng
Montag, 06. Mai
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Ecclesia Neumarkt
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 11. Mai
14.30 Uhr
Diözesaner Kinderchortag
Veranstalter: Stabsstelle Amt für Kirchenmusik
Sonntag, 12. Mai
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
19.30 Uhr
Klassik im Kloster - Ein Abend mit Brahms
Ort: Kloster Plankstetten - Gäste und Tagungshaus
Veranstalter: Benediktinerabtei Plankstetten
Freitag, 17. Mai
09.30 Uhr
10.00 Uhr
19.00 Uhr
„Don Kosaken Chor Serge Jaroff“ - Konzert
Ort: Pfarrkirche St. Willibald
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
Samstag, 18. Mai
09.30 Uhr
10.00 Uhr
Montag, 03. Juni
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Pfarrheim St. Willibald Woffenbach
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 08. Juni
09.30 Uhr