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02.09.2025

Bilanz 2024 – stabile Finanzlage und strategische Weichenstellungen im Bistum

Die Diözese Eichstätt legt jährlich Rechenschaft über ihre Finanzen ab. Foto: Anika Taiber-Groh/pde

Grafik: pde

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Das Bistum Eichstätt hat heute den Finanzbericht für das Jahr 2024 veröffentlicht. Trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen konnte das Bistum ein moderates Defizit von 2,3 Millionen Euro verzeichnen. Zurückzuführen ist das Ergebnis auf laufende Erträge und Aufwendungen sowie auf verschiedene Sondereffekte.

So fielen insbesondere zusätzliche Belastungen für Personal und Immobilien an. Im Personalbereich machten sich steigende Pensionsverpflichtungen deutlich bemerkbar, wie der Finanzbericht 2024 zeigt. „Dass das Defizit trotz der hohen Belastungen nicht höher ausgefallen ist, ist vor allem auf ein deutlich positives Finanzergebnis zurückzuführen – insbesondere auf die höheren Zinserträge sowie Ausschüttungen und Wertaufholung bei den Finanzanlagen“, erklärt Finanzdirektorin Christine Hüttinger.

Finanzanlagen: Erholung am Kapitalmarkt

Die Gesamterträge des Bistums im Jahr 2024 beliefen sich auf 192,5 Millionen Euro. Über die Hälfte dieser Erträge – insgesamt 102,1 Millionen Euro – stammten aus Kirchensteuern. Diese bleiben weiterhin die tragende Säule kirchlichen Lebens in den Pfarreien und ermöglichen es, vielfältige pastorale Angebote sowie Bildungs- und soziale Projekte zu finanzieren.

Ausschüttungen, Zinserträge und insbesondere Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 10,5 Millionen Euro trugen wesentlich zur Verbesserung der Ertragslage bei. Die Diözese verfolgt bei der Kapitalanlage eine konservativ-nachhaltige Strategie, die ethische, soziale und ökologische Kriterien berücksichtigt.

Trotz des Defizits zeigt sich das Bistum in seiner Bilanz insgesamt stabil, auch dank der konsequenten Rücklagenpolitik. So besteht der Großteil des Eigenkapitals des Bistums, 279,9 Millionen Euro von insgesamt 332,3 Millionen Euro, aus zweckgebundenen Rücklagen, die auch für Klimamaßnahmen eingeplant sind.

Investitionen in Seelsorge, Bildung und Nachhaltigkeit

Die Gesamtaufwendungen beliefen sich im Jahr 2024 auf 194,8 Millionen Euro und lagen damit leicht unter dem Vorjahreswert (195,6 Millionen Euro). Auch die Personalaufwendungen gingen zurück: Sie betrugen 91,2 Millionen Euro (Vorjahr: 97,5 Millionen Euro). Die Diözese beschäftigte im Berichtsjahr rund 1.402 Teil- und Vollzeitmitarbeitende in den Bereichen pastorale Dienste, diözesane Schulen und Verwaltung.

Rund 41 Prozent dieser Ausgaben, also nahezu jeder zweite Euro, flossen direkt in die Bereiche Seelsorge, Bildung und soziale Projekte. Damit bleibt der Fokus auf der Ausrichtung am Menschen und der Stärkung der pastoralen Arbeit in den Gemeinden des Bistums.

Die Zuschussaufwendungen summierten sich im Jahr 2024 auf 42,4 Millionen Euro. Ein Großteil der Mittel floss in die Finanzierung von Baumaßnahmen der Kirchenstiftungen und anderer rechtlich selbstständiger Träger sowie in die Deckung von Betriebskosten weiterer kirchlicher Körperschaften. Darüber hinaus wurden Zuschüsse in Höhe von insgesamt 8,2 Millionen Euro an Vereine und Verbände gewährt.

Ausblick 2025: Verantwortung, Auftrag und Perspektive

Trotz anhaltend schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und struktureller Belastungen bleibt die Finanzlage der Diözese stabil. Für das Jahr 2025 ist ein nahezu ausgeglichener Haushalt mit einem minimalen Überschuss von 17.700 Euro geplant. Die Diözese rechnet mit stabilen Kirchensteuereinnahmen, erwartet jedoch weiterhin einen Rückgang der Kirchenmitgliederzahl sowie eine ungünstige demografische Entwicklung. Die strategische Ausrichtung folgt weiterhin dem im März 2023 veröffentlichten Zukunftsplan, der strukturelle Reformen, Effizienzsteigerungen und Priorisierung pastoraler Aufgaben vorsieht.

„Der Jahresabschluss zeigt, dass wir weiterhin mit Bedacht wirtschaften müssen, um auch in Zukunft unseren kirchlichen Auftrag glaubwürdig erfüllen zu können“, betont Amtschef Thomas Schäfers. Angesichts zurückgehender Mitgliederzahlen und steigender Kosten wird die Diözese ihre Aktivitäten noch stärker an strategischen Prioritäten ausrichten, getragen von der Bistumsvision eines solidarischen, offenen und lebendigen kirchlichen Lebens.

Finanzberichte weiterer Einrichtungen

Mit der Veröffentlichung des Jahresabschlusses und des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2024 legt die Diözese erneut transparent Rechenschaft über ihre Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ab. Neben der finanziellen Bilanz des Bistums haben auch acht weitere diözesane Rechtsträger Abschlüsse nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) vorgelegt. Dabei handelt es sich um folgende Einrichtungen: den Bischöflichen Stuhl und die Emeritenanstalt der Diözese Eichstätt, die Stiftung Karpos, die St. Willibald-Stiftung des Bischöflichen Stuhls Eichstätt, das Domkapitel Eichstätt, die Stiftung zur Dotation des Bischöflichen Domkapitels Eichstätt, die Domkustoderiestiftung sowie das Bischöfliche Seminar St. Willibald Eichstätt.

Alle Finanzberichte sind unter www.bistum-eichstaett.de/finanzberichte abrufbar.

Die nächsten Termine

Samstag, 24. Januar
09.00 Uhr
Dekanatsforum der Dekanate Neumarkt und Habsberg
Ort: Kolpingshaus Johanneszentrum
Veranstalter: Bischöfliche Dekanate Neumarkt und Habsberg