Ein Fürst des Lebens - Gedanken zum Osterfest
„Das ist nur sehr schwer vorstellbar!“ So könnten Menschen von heute auf die Botschaft von Ostern reagieren, mit der die Frauen vom leeren Grab Jesu zu den Jüngern zurückgekehrt waren: „Jesus ist von den Toten auferstanden!“ Heute würde man diese Nachricht als eine von vielen sogenannten Fake-News abtun, die tagtäglich in zweifelhaften Medien und in den Netzwerken kursieren. Viel eher träfe der Inhalt einer Sprechblase zu, mit der ein Schulkind sein Bild von den Frauen am leeren Grab versehen hatte: „Hilfe, Jesus ist weg!“ Dieses erste Erschrecken am Ostermorgen stellt mittlerweile jene Ernüchterung der verbliebenen Christen in unserem Land dar, die mit Entsetzen den Glaubensschwund ihrer Zeitgenossen zur Kenntnis nehmen müssen. Wenn aber Jesus im Leben der Menschen fehlt, welchen Grund gibt es dann überhaupt noch Ostern zu feiern? Allen Kindern sei die Freude am Osterhasen und am Ostereiersuchen gegönnt. Die Tragweite von Ostern bemisst sich an der Frage, was nach dem Tod kommt, und ihrer Beantwortung. Im Glaubensbekenntnis ist nicht nur davon die Rede, dass Jesus am dritten Tage auferstanden ist, sondern auch vom Glauben an die Auferstehung der Toten und an das ewige Leben.
Das mag vielleicht nur als schwacher Trost angenommen werden für all die vielen Toten, die in den Kriegen und bei terroristischen Anschlägen unschuldige Opfer geworden sind. Und doch wird mit dem Tod auch unser eigenes Leben in Frage gestellt, auf die wir im Glauben an Jesus Christus eine positive Antwort geben können: Das Leben hat in Jesus über den Tod gesiegt, die Liebe ist stärker als Hass und Gewalt. Darum stehen Christen weltweit für die Kultur des Lebens ein, gerade da, wo das Lebensrecht einzelner Menschen und deren Würde angegriffen werden. Nicht vergessen sei der Blick darauf, auf welche Art und Weise wir aus dem Leben scheiden. Der Gang zum Grab führte die Frauen am Ostermorgen zur Begegnung mit dem auferstandenen Herrn. Christen gehen zu den Gräbern ihrer Verstorbenen, um im liebenden Gedenken für sie zu beten. Unsere Bestattungskultur ist ein Spiegelbild unserer Hoffnung auf die Auferstehung. Ein Grab mit christlichen Symbolen spricht Bände: Wie Jesus begraben wurde und von den Toten auferstanden ist, so werden auch die Toten, die wir bestattet haben, zum Leben auferstehen. In der Ostersequenz, einem Gesang aus dem 11 Jahrhundert, ist von einem unbegreiflichen Duell zwischen Tod und Leben die Rede, aus dem der Fürst des Lebens lebend hervorgeht und herrscht. Dieser Fürst des Lebens, Jesus Christus, möge auch in unserem Denken, Fühlen und Hoffen regieren und unseren Osterglauben stärken. Ich wünsche Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest.
Dekan Elmar Spöttle, Habsberg
Die nächsten Termine
- Sonntag, 18. Mai
- 18.00 UhrGedenkgottesdienst im KlinikumOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Katholische Klinikseelsorge Neumarkt
- Samstag, 24. Mai
- 09.30 Uhr
- 10.00 Uhr
- Donnerstag, 29. Mai
- 19.00 UhrThe Gregorian VoicesOrt: Klosterkirche St. Josef Neumarkt
- Freitag, 06. Juni
- 10.00 Uhr
- 10.00 Uhr
- Montag, 09. Juni
- 09.00 UhrFranziskanische Gemeinschaft - III. OrdenOrt: Wallfahrtskirche Maria Hilf FreystadtVeranstalter: Franziskanerkloster Freystadt
- Samstag, 21. Juni
- 09.00 UhrWir trauen uns - EhevorbereitungskursOrt: Diözesanjugendhaus HabsbergVeranstalter: Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Neumarkt-Roth-Schwabach
- Samstag, 28. Juni
- 10.00 Uhr
- Donnerstag, 03. Juli
- 09.00 UhrFranziskanische Gemeinschaft - III. OrdenOrt: Wallfahrtskirche Maria Hilf FreystadtVeranstalter: Franziskanerkloster Freystadt