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29.07.2022

Fernweh - Ein Impuls für den Alltag

Foto: pixabay

Vielleicht mag es jemand als Lärmbelästigung empfinden, ich aber genieße es: Während ich in unserem Garten in der Hängematte liege und in den sommerblauen Himmel hinaufschaue, höre ich die Geräusche von Flugzeugen: die der einmotorigen Propellermaschinen über Neumarkt genauso wie die der großen Verkehrsmaschinen in der Ferne. Urlaubs- und Kindheitserinnerungen kommen in mir hoch. In mir entsteht ein Gefühl von Weite. Ich träume davon, jetzt an einem anderen Ort dieser Welt zu sein: in einem See zu schwimmen, im Meer zu plantschen, über Almwiesen zu gehen, mit einem Zug durch aufregende Landschaften zu reisen, wieder einmal über die Dächer und Kuppeln Roms zu blicken. Das Fernweh hat mich wieder einmal ergriffen.

Immer wieder packt mich dieses Gefühl – obwohl ich mit meinem Zuhause zufrieden bin und meinen Alltag gut bewältigen kann. Das Wort „Fernweh“ gibt es erst seit 1843, aber das Phänomen ist bei uns Menschen uralt: dieses Bedürfnis, meine gewohnte Umgebung hinter mich zu lassen und in der Ferne Neues, Anderes, Aufregendes und Anregendes zu erleben. Unsere menschliche Vernunft fragt uns: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ Und unser ökologisches Gewissen ruft: „Pass auf, Reisen kann gefährlich für unser Klima sein!“ Sollte ich mir mein Fernweh so schnell wie möglich abgewöhnen?

Mein Glaube aber erzählt mir: „Die Bibel ist voller Aufbruch und Unterwegs-Sein.“ Dass wir unsere Orte wechseln, gehört zum Leben dazu. Gott ist immer mit dabei, manchmal ruft er uns sogar dazu, uns auf den Weg zu machen und uns zu verändern. Im Psalm 139 lese ich: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort Deine Hand mich führen und Deine Rechte mich halten.“ In diesem Vertrauen möchte ich nächste Woche in den Urlaub aufbrechen. Gott geht mit mir und ist dort, wo ich bin. Es ist gut, dass ich da bin, wo ich mich gerade aufhalte. Und dieses Vertrauen darf in mir strömen, wenn ich beim nächsten Mal wieder zum Himmel hinaufblicke und dem Fernweh erliege.

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg


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"Mehr Farbe fürs Leben" - Impuls für den Alltag (13.3.2022)

"Welcher Mensch möchtest du sein?" - Gedanken zur Fastenzeit 2022

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Die nächsten Termine

Sonntag, 21. April
18.30 Uhr
Segnungsgottesdienst für alle Entlassschüler aller Schulen
Ort: Hofkirche Neumarkt
Veranstalter: Pfarrei Zu Unserer Lieben Frau Neumarkt
Freitag, 26. April
Bildungs- und Familienwochenende: Eine Einladung zum generationsübergreifenden Treffen
Ort: Jugendtagungshaus Schloss Pfünz
Veranstalter: Referat Ehe und Familie im Bistum Eichstätt
Montag, 29. April
18.00 Uhr
„Kirche in der Welt von heute“: „Tag der Diakonin“
Ort: Wallfahrtskirche Mariä Namen - Trautmannshofen
Veranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) im Bistum Eichstätt
Samstag, 04. Mai
10.00 Uhr
Sonntag, 05. Mai
17.00 Uhr
Zum Glück gibt es Wege - Anselm Grün & Clemens Bittlinger
Ort: Pfarrheim St. Elisabeth Postbauer-Heng
Veranstalter: Pfarrei Postbauer-Heng
Montag, 06. Mai
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Ecclesia Neumarkt
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 11. Mai
14.30 Uhr
Diözesaner Kinderchortag
Veranstalter: Stabsstelle Amt für Kirchenmusik
Sonntag, 12. Mai
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
19.30 Uhr
Klassik im Kloster - Ein Abend mit Brahms
Ort: Kloster Plankstetten - Gäste und Tagungshaus
Veranstalter: Benediktinerabtei Plankstetten
Freitag, 17. Mai
09.30 Uhr
10.00 Uhr
19.00 Uhr
„Don Kosaken Chor Serge Jaroff“ - Konzert
Ort: Pfarrkirche St. Willibald
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
Samstag, 18. Mai
09.30 Uhr
10.00 Uhr
Montag, 03. Juni
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Pfarrheim St. Willibald Woffenbach
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 08. Juni
09.30 Uhr