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20.05.2022

Streit, der zusammenführt - Ein Impuls für den Alltag

Foto: pixabay

Streiten – wer tut das schon freiwillig? Doch hin und wieder erleben wir Menschen, die wohl gerne die Auseinandersetzung mit anderen suchen. Meist aber beginnen wir nur dann zu streiten, wenn wir uns übergangen fühlen. Oder wenn in unseren Augen jemand ungerecht behandelt wird. Oder wenn etwas schiefzulaufen droht. Eine Stimme in mir sagt: Du darfst dir das nicht gefallen lasst, du sollst hier nicht lockerlassen, hier musst du deinen Mund aufmachen. Manche dieser Streitereien entzünden an Banalitäten des Alltags, mit denen wir nur schwer umgehen können. Mit ein wenig Nachgeben, ehrlichem Nachfragen und echtem Zuhören wäre so mancher Zank zu verhindern.

Doch manchmal haben sich die Fronten verhärtet. Dabei meinen wir: Es geht jetzt nicht nur einfach um Kleinkram, sondern um die großen Dinge, um die Grundsätze und das Ganze. Die Auseinandersetzungen sind bisweilen so verfahren, dass es keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Das Nachgeben eines Konfliktpartners alleine wird keine Lösung bringen. Solche Konflikte ziehen sich auch oft durch Ehen, Familien, Nachbarschaften, Firmen – wo Menschen dringend auf ein respektvolles und friedliches Miteinander angewiesen sind. Selbst die Kirchen sind davon immer wieder betroffen.

Soll ich deswegen meinen Mund halten, klein beigeben, dem Streit aus dem Weg gehen? Müssen Auseinandersetzungen um jeden Preis vermieden werden? Ist Streit etwas Schlechtes? Die Apostelgeschichte schildert uns immer wieder, wie die Jünger von Jesus in der Entstehungszeit des Christentums aneinander geraten sind, wie Streit entstanden ist und Konflikte zu lösen waren. Wenn ich diese Geschichten lese, fällt mir auf: Zuhören ist immer wichtiger als Reden. Und das Hören auf Gottes Stimme hilft mir, Wege aus der Auseinandersetzung zu finden. Manchmal hilft es mir, erst ruhiger zu werden statt lauter, erst wahrzunehmen statt meinen eigenen Standpunkt loszuwerden. So kann sich in mir auch die Erkenntnis breit machen: Der Konflikt ist nicht automatisch dann gelöst, wenn einer von uns den Sieg davongetragen hat und der andere klein beigeben muss. So kann uns ein Streit vielleicht sogar noch etwas näher  zusammenbringen.   

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg


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Die nächsten Termine

Sonntag, 21. April
18.30 Uhr
Segnungsgottesdienst für alle Entlassschüler aller Schulen
Ort: Hofkirche Neumarkt
Veranstalter: Pfarrei Zu Unserer Lieben Frau Neumarkt
Freitag, 26. April
Bildungs- und Familienwochenende: Eine Einladung zum generationsübergreifenden Treffen
Ort: Jugendtagungshaus Schloss Pfünz
Veranstalter: Referat Ehe und Familie im Bistum Eichstätt
Montag, 29. April
18.00 Uhr
„Kirche in der Welt von heute“: „Tag der Diakonin“
Ort: Wallfahrtskirche Mariä Namen - Trautmannshofen
Veranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) im Bistum Eichstätt
Samstag, 04. Mai
10.00 Uhr
Sonntag, 05. Mai
17.00 Uhr
Zum Glück gibt es Wege - Anselm Grün & Clemens Bittlinger
Ort: Pfarrheim St. Elisabeth Postbauer-Heng
Veranstalter: Pfarrei Postbauer-Heng
Montag, 06. Mai
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Ecclesia Neumarkt
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 11. Mai
14.30 Uhr
Diözesaner Kinderchortag
Veranstalter: Stabsstelle Amt für Kirchenmusik
Sonntag, 12. Mai
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
19.30 Uhr
Klassik im Kloster - Ein Abend mit Brahms
Ort: Kloster Plankstetten - Gäste und Tagungshaus
Veranstalter: Benediktinerabtei Plankstetten
Freitag, 17. Mai
09.30 Uhr
10.00 Uhr
19.00 Uhr
„Don Kosaken Chor Serge Jaroff“ - Konzert
Ort: Pfarrkirche St. Willibald
Veranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
Samstag, 18. Mai
09.30 Uhr
10.00 Uhr
Montag, 03. Juni
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Pfarrheim St. Willibald Woffenbach
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 08. Juni
09.30 Uhr