Streit, der zusammenführt - Ein Impuls für den Alltag
Streiten – wer tut das schon freiwillig? Doch hin und wieder erleben wir Menschen, die wohl gerne die Auseinandersetzung mit anderen suchen. Meist aber beginnen wir nur dann zu streiten, wenn wir uns übergangen fühlen. Oder wenn in unseren Augen jemand ungerecht behandelt wird. Oder wenn etwas schiefzulaufen droht. Eine Stimme in mir sagt: Du darfst dir das nicht gefallen lasst, du sollst hier nicht lockerlassen, hier musst du deinen Mund aufmachen. Manche dieser Streitereien entzünden an Banalitäten des Alltags, mit denen wir nur schwer umgehen können. Mit ein wenig Nachgeben, ehrlichem Nachfragen und echtem Zuhören wäre so mancher Zank zu verhindern.
Doch manchmal haben sich die Fronten verhärtet. Dabei meinen wir: Es geht jetzt nicht nur einfach um Kleinkram, sondern um die großen Dinge, um die Grundsätze und das Ganze. Die Auseinandersetzungen sind bisweilen so verfahren, dass es keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Das Nachgeben eines Konfliktpartners alleine wird keine Lösung bringen. Solche Konflikte ziehen sich auch oft durch Ehen, Familien, Nachbarschaften, Firmen – wo Menschen dringend auf ein respektvolles und friedliches Miteinander angewiesen sind. Selbst die Kirchen sind davon immer wieder betroffen.
Soll ich deswegen meinen Mund halten, klein beigeben, dem Streit aus dem Weg gehen? Müssen Auseinandersetzungen um jeden Preis vermieden werden? Ist Streit etwas Schlechtes? Die Apostelgeschichte schildert uns immer wieder, wie die Jünger von Jesus in der Entstehungszeit des Christentums aneinander geraten sind, wie Streit entstanden ist und Konflikte zu lösen waren. Wenn ich diese Geschichten lese, fällt mir auf: Zuhören ist immer wichtiger als Reden. Und das Hören auf Gottes Stimme hilft mir, Wege aus der Auseinandersetzung zu finden. Manchmal hilft es mir, erst ruhiger zu werden statt lauter, erst wahrzunehmen statt meinen eigenen Standpunkt loszuwerden. So kann sich in mir auch die Erkenntnis breit machen: Der Konflikt ist nicht automatisch dann gelöst, wenn einer von uns den Sieg davongetragen hat und der andere klein beigeben muss. So kann uns ein Streit vielleicht sogar noch etwas näher zusammenbringen.
Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg
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Die nächsten Termine
- Sonntag, 21. April
- 18.30 UhrSegnungsgottesdienst für alle Entlassschüler aller SchulenOrt: Hofkirche NeumarktVeranstalter: Pfarrei Zu Unserer Lieben Frau Neumarkt
- Freitag, 26. April
- Bildungs- und Familienwochenende: Eine Einladung zum generationsübergreifenden TreffenOrt: Jugendtagungshaus Schloss PfünzVeranstalter: Referat Ehe und Familie im Bistum Eichstätt
- Montag, 29. April
- 18.00 Uhr„Kirche in der Welt von heute“: „Tag der Diakonin“Ort: Wallfahrtskirche Mariä Namen - TrautmannshofenVeranstalter: Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB) im Bistum Eichstätt
- Samstag, 04. Mai
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- Sonntag, 05. Mai
- 17.00 UhrZum Glück gibt es Wege - Anselm Grün & Clemens BittlingerOrt: Pfarrheim St. Elisabeth Postbauer-HengVeranstalter: Pfarrei Postbauer-Heng
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- Samstag, 11. Mai
- 14.30 UhrDiözesaner KinderchortagVeranstalter: Stabsstelle Amt für Kirchenmusik
- Sonntag, 12. Mai
- 19.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
- 19.30 UhrKlassik im Kloster - Ein Abend mit BrahmsOrt: Kloster Plankstetten - Gäste und TagungshausVeranstalter: Benediktinerabtei Plankstetten
- Freitag, 17. Mai
- 09.30 Uhr
- 10.00 Uhr
- 19.00 Uhr„Don Kosaken Chor Serge Jaroff“ - KonzertOrt: Pfarrkirche St. WillibaldVeranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
- Samstag, 18. Mai
- 09.30 Uhr
- 10.00 Uhr
- Montag, 03. Juni
- 19.00 UhrÖkumenisches FriedensgebetOrt: Pfarrheim St. Willibald WoffenbachVeranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
- Samstag, 08. Juni
- 09.30 Uhr