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28.08.2025

Trost und Hoffnung für uns - Gedanken zum Festtag "Mariä Himmelfahrt"

Foto: pixabay

Leben, was ist das? Für die einen Freude, Glück und Erfüllung. Für andere eher Mühe, Leid und Arbeit. Aber was ist der Sinn? Der Philosoph Friedrich Nietzsche nennt das Leben eine „sinnlose Leidenschaft“. Leidenschaften treiben uns an, egal ob Sport, Reisen, Hobbys, Beruf und Arbeit: Der innere Antrieb ist da. Aber was macht Sinn? Und was bleibt, wenn ich sterben muss? Nur was man für die Familie getan hat oder was man vererbt? Oder verpufft am Ende unsere ganze Mühe? War dann alles umsonst, aufgelöst wie im Nichts, wie ein Morgennebel, der schnell vergeht? Aber haben wir nicht alle Sehnsucht nach dem, was bleibt? Wir möchten Sinnvolles im Leben aufbauen, Werte schaffen für uns und andere, Dinge und Aufgaben angehen, die uns erfüllen. Davon spricht unser Glaube. Er möchte, dass unser Leben gelingt. Er möchte, dass wir das Leben in die Hand nehmen, anderen Gutes tun und füreinander da sind in guten wie in bösen Tagen.

Ein solcher Mensch war Maria. Sie hat sich mit Leib und Seele eingelassen auf den Anspruch Gottes. Christus, den Erlöser, hat sie uns geboren und ihm mit ihrem Mann Josef den Weg ins Leben geebnet. Aber kam da nicht auch ihr Mutterherz an ihre Grenzen? Sie musste nach dem Plan Gottes: Wie soll das geschehen? Es war die Szene, als der Engel ihr das Ansinnen Gottes kundtat: „Du wirst einen Sohn gebären. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden!“ Und es war die Szene mit dem 12-Jährigen im Tempel. Da wurde es für sie verdammt schwierig, zu verstehen, dass ihr Sohn ganz vom Plan Gottes bestimmt war. Erst recht, als sie unter seinem Kreuz stand.

Aber wie war das bei ihrem Tod? War dann vielleicht bei ihr auch alles umsonst, sinnlos und vergeblich? Nein. Das Gegenteil bezeugt das heutige Dogma, der Glaubenssatz von ihrer Aufnahme mit Leib und Seele in den Himmel. Da wurde alles, was Maria mit Leib und Seele, mit Leidenschaft und Liebe und mit Herz und Verstand getan hat, von Gott angenommen. Da war nichts sinnlos. Alles wurde bei Gott ewig aufgehoben und aufbewahrt, auch was sie an Schmerz und Leid für ihre Familie, für Jesus und für die Erlösung der Welt auf sich nahm. Aber wie ist das bei uns? Der Glaubenssatz vom heutigen 15. August nennt Maria „ein Zeichen des Trostes und der Hoffnung für uns alle“. Deshalb gilt auch für uns: All das hat Ewigkeitswert, was wir mit den seelischen und leiblichen Kräften unserer Existenz ins Leben hineinlegen. Alles wird ewig bei Gott aufgehoben. Was für eine Hoffnung, was für eine Zukunft liegt doch über unserem Leben, über Maria und über diesem hohen Festtag! Was für eine Freude! Deshalb singt die Kirche heute mit Maria im Magnifikat: „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter!“  

Pfarrer i.R. Richard Distler, Meckenhausen

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Ort: Kolpingshaus Johanneszentrum
Veranstalter: Bischöfliche Dekanate Neumarkt und Habsberg