Die Welt ist gut - geistliche Worte zu Ostern
Nach drei Jahren können wir Ostern wieder weitgehend normal feiern. Das Schlimmste scheint vorerst überwunden zu sein. Endlich einmal wieder mit Freunden und Verwandten ein richtiges Fest feiern können. Doch was ist überhaupt ein Fest? Dieser Frage ging der christliche Philosoph Josef Pieper in seinem 1963 erstmals erschienen Buch: „Zustimmung zur Welt“ nach: Das Verlangen des Menschen nach Freude sei „nichts anderes als der Wunsch, es möchte einen Grund und Anlass zur Freude geben.“ Dabei nennt er die Liebe als den Grund und er bezieht sich auf ein Wort des heiligen Johannes Chrysostomus: „Wo Liebe sich freut, da ist Fest.“
Meine Schüler im Religionsunterricht wunderten sich allerdings, als ich auf die Feier des Todes Jesu am Karfreitag zu sprechen kam. „Aber der Tod ist doch etwas Trauriges, da kann man doch nicht feiern!“ Wahrscheinlich würden die meisten von uns ihrem Einwand Recht geben. Josef Pieper versuchte diesen Konflikt aufzulösen: „Das Fest lebt aus der Bejahung.“ Selbst Allerseelen und Karfreitag könnten niemals den Charakter der Feier haben – es sei denn in der Gewissheit, dass Welt und Dasein aufs Ganze gesehen „im Lot sind“! Der Philosoph kommt zu dem Schluss: Ein Fest feiern heiße, die Welt Tag für Tag gut zu heißen und dies bei besonderen Anlässen auf eine „unalltägliche Weise“ zu bestätigen.
In der Feier der Drei Österlichen Tage vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu, die als ein Ganzes zu verstehen sind, erneuert sich die Gutheißung Gottes zur Welt, zum Leben. Die Taufe nimmt uns Christen sogar in das österliche Geheimnis von Jesus Christus, in seinen Übergang vom Tod zum Leben, mit hinein. Der Apostel Paulus formulierte es im Brief an die Gemeinde in Rom sehr bildstark: Wir selbst werden mit Christus begraben, damit wir mit ihm auch zum Leben auferstehen.
Das jüdische Pessach war ursprünglich das Frühjahrsfest Hirten. Und so ist auch unser christliches Osterfest voller Zeichen des Lebens und der Fruchtbarkeit: Eier, Osterhasen, Blumen, geschmückte Brunnen. Nach christlichem Verständnis ist Ostern das Fest aller Feste, die Bejahung Gottes zu seiner Schöpfung, die Befreiung von ihrer Vergänglichkeit, die Feier des Lebens. Es setzt aber auch das entschiedene Nein Gottes zu allem voraus, was sich in den vergangenen Wochen durch die schrecklichen Bilder aus dem Krieg in der Ukraine uns eingeprägt hat und was Leben zerstört und es einschränkt. Ein bekanntes Osterlied bringt in diesen Tagen vielleicht mehr unsere Hoffnung als unsere Freude zum Ausdruck: „Befreit sind wir von Angst und Not, das Leben hat besiegt den Tod. Der Herr ist auferstanden!“
Dekan Elmar Spöttle, Habsberg
Die nächsten Termine
- Montag, 03. Juni
- 19.00 UhrÖkumenisches FriedensgebetOrt: Pfarrheim St. Willibald WoffenbachVeranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
- Samstag, 08. Juni
- 09.30 Uhr
- Sonntag, 09. Juni
- 15.00 Uhr"Duo Hymnus" : Sopran & OrgelOrt: Pfarrkirche St. Petrus KastlVeranstalter: Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen
- Samstag, 22. Juni
- 10.00 Uhr
- Sonntag, 14. Juli
- 19.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
- Sonntag, 28. Juli
- 13.30 UhrRundgang zu historischen Stätten jüdischer Vergangenheit NeumarktsVeranstalter: Tourist-Information Neumarkt
- Sonntag, 15. September
- 19.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
- Sonntag, 27. Oktober
- 17.00 UhrGedenkkonzert zu Ehren der Lauterhofener Korea-MissionareOrt: Pfarrkirche St. Michael LauterhofenVeranstalter: Pfarrverband Lauterhofen
- Sonntag, 03. November
- 13.30 UhrKirchenführung Münster St. Johannes mit Schwerpunkt "Isenheimer Altar"Ort: Münster St. Johannes NeumarktVeranstalter: Tourist-Information Neumarkt
- Sonntag, 17. November
- 17.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt