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Endlich wieder feiern, das Leben unbeschwert genießen! Viele warteten in den letzten Wochen und Monaten auf Lockerungen und Öffnungen, auf mehr Freiheit und weniger Barrieren. Endlich scheint sich nun alles zum Guten zu wenden. Feste und Feiern sind wieder möglich. Clubs und Diskotheken, Fußballstadien und Konzertarenen dürfen sich wieder füllen. Vieles, was Spaß macht und Vergnügen bereitet ist jetzt endlich wieder möglich. Auch ich freue mich, schon auf ein paar Tage auf einen Kurztrip mit meiner Familie nach Salzburg in der Osterwoche.

Die Bibel schildert uns am Palmsonntag auch Menschen, die fröhlich und ausgelassen sind. Sie freuen sich darüber, dass Jesus als König Einzug in Jerusalem hält. In einigen Versionen der Geschichte wird berichtet, wie die Menschen am Straßenrand mit Palmzweigen wedeln, um ihrer Freude und ihrer Hochachtung für Jesus Ausdruck zu verleihen. Viele von ihnen sind davon überzeugt, dass dieser Mann aus Galiläa die Macht in Jerusalem übernehmen wird und alles zum Guten führt.

Ein paar Tage später ist diese Euphorie wieder verflogen. Was Jesus sagt und tut, erscheint den Menschen doch als sehr kritisch, fordernd, anspruchsvoll. Er ist keiner, der die weltliche Macht an sich reißt. Ja, er erscheint eher als duldsamer Schwächling, der gefoltert und erniedrigt vor Gericht gezerrt wird. So manch einer, der bei seinem Einzug noch gejubelt hat, duckt sich jetzt lieber weg und taucht ab. Offensichtlich verlangt dieser Jesus uns Leidensfähigkeit, Geduld und langen Atem ab.

Und wir haben es ja schon oft erfahren: Es ist schwer, eine Euphorie über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten. Wir stürzen uns in so manches Vergnügen, doch das dabei empfundene Glücksgefühl ist bald wieder verflogen. Der Spaß, der Kitzel, der Kick verschafft mir oft nur ein kurzfristiges Glück. Der Palmsonntag lädt mich ein zu schauen, wer oder was mich trägt und erfüllt, was mir eine tiefe Freude bereitet, was mir Halt und Geborgenheit schenkt – auch über manche Durststrecke hinweg. Dieser Tag führt uns deutlich vor Augen: Das Leben ist mehr als ein ständiges Nacheinander von Festen und Fröhlichkeit.

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg

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