Trotzdem Ja zum Leben sagen - Ein Impuls für den Alltag
117 Jahre alt wäre er letzte Woche geworden: Viktor Frankl. Auch wenn es kein Runder ist, lohnt es allemal, an diesen großartigen Menschen und Psychologen zu erinnern. Weil er gerade auch für unsere ver-rückte Zeit Hilfreiches zu sagen hat. Nein, zu seiner Zeit gab es weder Corona, noch den Ukraine-Krieg. Der bekannte Neurologe und Psychiater aus Wien war Jude und musste vielmehr den Horror der Nazizeit miterleben. 1941 verzichtete er darauf, in die USA auszureisen, weil er seine Eltern nicht im Stich lassen wollte. 1942 wurden sie ins Ghetto Theresienstadt deportiert und starben in den Gaskammern der Nazis, ebenso seine Frau und sein Bruder. Er selber überlebte schließlich vier Konzentrationslager und hat seine Erlebnisse darüber in dem Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen“ veröffentlicht.
Eine der zentralen Erfahrungen Frankls ist, dass dem Menschen alles genommen werden kann, bis auf eines: Die persönliche Entscheidungsfreiheit, „sich zu den gegebenen Verhältnissen so oder so einzustellen“. Und er hat sich trotz allem Leid für das Leben entschieden. Das hat ihm mit geholfen, sich trotz grausamer Umstände im KZ nicht aufzugeben.
Auch wir können – wie Frankl – die Umstände um uns herum nicht ändern und uns dagegen wehren. Was ich aber ändern kann, ist meine innere Einstellung zu den Dingen. Von Frankl kann ich lernen, dass ich mich – egal, was ich erlebe oder mir zustößt – jeden Tag aufs Neue entscheiden kann, ob ich zum Spielball von äußeren Bedingungen werde oder nicht.
Es ist auch meine freie Entscheidung, mich sinnvoll und aktiv einbringen. Zu helfen, wo ich helfen kann. Gerade angesichts der Herausforderung um die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine - oder auch anderen Menschen beizustehen, die Hilfe brauchen. Oder für uns Christenmenschen: Das Gebet nicht zu vergessen.Ja, es ist gut, um mit klarem Verstand die gefühlten von den tatsächlichen Gefahren zu unterscheiden. Aber die Hoffnung des Glaubens, das Vertrauen, dass Gott uns nicht allein lässt, gibt unserem Denken und Handeln nochmal eine andere Perspektive. So können wir trotz mancher Ungewissheiten mit Viktor Frankl „….trotzdem Ja zum Leben sagen“.
Pfarrer Martin Hermann, Neumarkt, stellvertretender Dekan
Die nächsten Termine
- Montag, 03. Juni
- 19.00 UhrÖkumenisches FriedensgebetOrt: Pfarrheim St. Willibald WoffenbachVeranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
- Samstag, 08. Juni
- 09.30 Uhr
- Sonntag, 09. Juni
- 15.00 Uhr"Duo Hymnus" : Sopran & OrgelOrt: Pfarrkirche St. Petrus KastlVeranstalter: Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen
- Samstag, 22. Juni
- 10.00 Uhr
- Sonntag, 14. Juli
- 19.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
- Sonntag, 28. Juli
- 13.30 UhrRundgang zu historischen Stätten jüdischer Vergangenheit NeumarktsVeranstalter: Tourist-Information Neumarkt
- Sonntag, 15. September
- 19.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
- Sonntag, 27. Oktober
- 17.00 UhrGedenkkonzert zu Ehren der Lauterhofener Korea-MissionareOrt: Pfarrkirche St. Michael LauterhofenVeranstalter: Pfarrverband Lauterhofen
- Sonntag, 03. November
- 13.30 UhrKirchenführung Münster St. Johannes mit Schwerpunkt "Isenheimer Altar"Ort: Münster St. Johannes NeumarktVeranstalter: Tourist-Information Neumarkt
- Sonntag, 17. November
- 17.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt