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03.06.2022

Unter dem Vorzeichen der Liebe - Gedanken zum Pfingstfest

Foto: pixabay

Wort zum Sonntag – evangelisch und katholisch. Gott sei Dank räumt die Lokalpresse in neumarkt den beiden größeren christlichen Konfessionen die Möglichkeit ein, geistliche Gedanken zum Sonntag bzw. zu einem kirchlichen Festtag zu veröffentlichen. Wäre es jedoch nicht sinnvoller und zweckmäßiger, wenn es nur eine einzige Konfession gäbe, so dass die Christen mit  e i n e r  Stimme sprechen?

Schließlich hatte Jesus ja um die Einheit seiner Jünger gebetet: „Alle sollen eins sein.“ (Joh 17,21) Doch vom Apostel Paulus wissen wir, dass es schon früh Spaltungen unter den Christen gegeben hatte, etwa in der Gemeinde von Korinth.  Mit großer Leidenschaft kämpft der der Apostel für die Einheit seiner Gemeinde. Und so zieht sich das Thema Einheit wie ein roter Faden durch seinen ersten Brief an die Korinther. Vielleicht kennen sie aus dieser Schrift das wunderbare „Hohelied der Liebe“, das sehr häufig bei Trauungen als Lesung vorgetragen wird: „Hätte ich die Liebe nicht, so wäre ich nichts.“

Die vielfältigen Fähigkeiten und Begabungen, durch  die der Heilige Geist in den Getauften wirkt, sind ohne die Liebe wertlos und nichtig. Unter diesem Vorzeichen der Liebe feiern wir am Pfingsttag die Herabkunft des Heiligen Geistes, den Jesus seinen Jüngern als Beistand verheißen und nach seiner Auferstehung geschenkt hatte. Eindrucksvoll schildert uns die Bibel das  Geschehen am Fünfzigsten Tag nach Ostern: Der Geist Gottes kommt im Sturm und in Gestalt von Feuerzungen auf jeden einzelnen Jünger herab. Alle begannen in fremden Sprachen zu reden. Die Versammelten aus vielen Völkern konnten sie in ihrer eigenen Muttersprache reden hören.

Wie ist so etwas möglich? Wie mühsam es ist, sich in einer anderen Sprache verständlich zu machen, weiß jeder, der schon in einem fremden Land war. Aber es gibt auch die gemeinsame Sprache des Herzens. Trotz aller Sprachschwierigkeiten finden sich unsere Gäste aus der Ukraine dank der großen Hilfsbereitschaft vieler Menschen in unserem Land ein. Gott sei Dank sprechen viele Menschen diese Sprache der Liebe. Gesten der Freundschaft und der Liebe sind essentiell für unser menschliches Leben. Schlimm genug ist es, wenn das Vokabular der Rücksichtslosigkeit, des Hasses und der Gewalt sich im Wortschatz von immer mehr Menschen niederschlägt. Neben einer allgemeinen verbalen Abrüstung braucht es auch menschliche Gemeinschaften, in denen ein anderer Geist vorherrscht, in denen man einander Vertrauen und Liebe schenken kann.

Als Priester schätze ich sehr die Ehepaare und Familien, die das aus ihrer christlichen Überzeugung vorleben. Frieden und Einheit ergeben sich nicht erst aus politischen Vereinbarungen, sondern beginnen schon im eigenen Herzen und breiten sich aus, wo Menschen einander mit Würde und Respekt, mit Solidarität und Toleranz begegnen. Als Christen müssen wir in dieser Hinsicht keinen Energiemangel fürchten, wenn in uns das Feuer des Heiligen Geistes brennt. So lässt sich selbst Spaltung in Liebe ertragen und überwinden. Ich wünsche Ihnen ein frohes, von Gottes Geist erfülltes Pfingstfest.

Dekan Elmar Spöttle, Habsberg

Die nächsten Termine

Montag, 03. Juni
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Pfarrheim St. Willibald Woffenbach
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 08. Juni
09.30 Uhr
Sonntag, 09. Juni
15.00 Uhr
"Duo Hymnus" : Sopran & Orgel
Ort: Pfarrkirche St. Petrus Kastl
Veranstalter: Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen
Samstag, 22. Juni
10.00 Uhr
Sonntag, 14. Juli
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
Sonntag, 28. Juli
13.30 Uhr
Sonntag, 15. September
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
Sonntag, 27. Oktober
17.00 Uhr
Gedenkkonzert zu Ehren der Lauterhofener Korea-Missionare
Ort: Pfarrkirche St. Michael Lauterhofen
Veranstalter: Pfarrverband Lauterhofen
Sonntag, 03. November
13.30 Uhr
Kirchenführung Münster St. Johannes mit Schwerpunkt "Isenheimer Altar"
Ort: Münster St. Johannes Neumarkt
Veranstalter: Tourist-Information Neumarkt
Sonntag, 17. November
17.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt