Wartezimmer - Ein "Impuls für den Alltag"
„Herr Schrödl, bitte ins Behandlungszimmer 3!“ – Über eine halbe Stunde nun sitze ich hier im Wartezimmer einer großen Arztpraxis und warte auf diese Satz. Es geht hier zu wie in einem Taubenschlag: Patienten kommen und gehen, setzen sich, stehen auf, holen ihre Jacke von der Garderobe. Dazu kommen häufiges Husten und Räuspern sowie Gespräche über Themen, die mich kein bisschen interessieren. Man muss die Ohren gut spitzen und aufmerksam sein, damit man den ersehnten Aufruf in eines der Behandlungszimmer nicht überhört. Wie man überhaupt im Alltag sehr wach und konzentriert sein muss, um die Informationen, die für mich wichtig sind, herauszfiltern. Dutzende Mails und Telefonate, unzählige Nachrichten auf dem Smartphone, Werbung in jeder Form, Fernsehen und Musik kommen ständig zu dem dazu, was wir ohnehin zuhause, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen oder anderen Erledigungen zu hören und zu besprechen haben. Und da gibt es sogar viele Menschen, die ihr Handy abends ins oder ans Bett mitnehmen. Ständig sind wir gefragt: Welche Information ist jetzt wichtig, welche kann ich gerade vernachlässigen?
Die Bibel schildert uns eine Geschichte, in der das Hören und Verstehen besonders wichtig ist: Es geht um den Jungen Samuel, der im Tempel Dienst tat. Er war dort dem Priester Eli zugeteilt. Nachts ruft Gott, der Herr, dreimal diesen Samuel und versucht, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Der junge Tempeldiener meint jedesmal, es sei Eli gewesen, der ihn gerufen habe. Erst nachdem Samuel zum dritten Mal gelaufen kommt, weiß der Priester: Es ist Gott selbst, der dem Jungen etwas mitzuteilen hat. Er gibt er dem Jungen den Rat: Leg dich auf deinem Platz zum Schlafen hin! Fortan hört Samuel auf Gottes Worte und weiß sie zu deuten und zu verstehen.
Wenn wir Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden wollen, brauchen wir uns also manchmal gegenseitig: um zu fragen, zu erklären, zu deuten und einander den Weg zu weisen. Wir brauchen aber auch Ruhepausen: um zu hören, zu verinnerlichen, nachzuspüren und abzuwägen. Besprechen und Miteinander-Teilen, aber auch Anhalten und Durchschnaufen in einer nie enden wollenden Informations- und Reizflut – dazu lädt mich die Geschichte von Samuel und Eli ein. Nicht nur in einem Wartezimmer.
Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg
Die nächsten Termine
- Sonntag, 12. Mai
- 19.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
- 19.30 UhrKlassik im Kloster - Ein Abend mit BrahmsOrt: Kloster Plankstetten - Gäste und TagungshausVeranstalter: Benediktinerabtei Plankstetten
- Freitag, 17. Mai
- 09.30 Uhr
- 10.00 Uhr
- 19.00 Uhr„Don Kosaken Chor Serge Jaroff“ - KonzertOrt: Pfarrkirche St. WillibaldVeranstalter: Pfarrverband Neumarkt-West
- Samstag, 18. Mai
- 09.30 Uhr
- 10.00 Uhr
- Montag, 03. Juni
- 19.00 UhrÖkumenisches FriedensgebetOrt: Pfarrheim St. Willibald WoffenbachVeranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
- Samstag, 08. Juni
- 09.30 Uhr
- Samstag, 22. Juni
- 10.00 Uhr
- Sonntag, 14. Juli
- 19.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
- Sonntag, 28. Juli
- 13.30 UhrRundgang zu historischen Stätten jüdischer Vergangenheit NeumarktsVeranstalter: Tourist-Information Neumarkt
- Sonntag, 15. September
- 19.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
- Sonntag, 27. Oktober
- 17.00 UhrGedenkkonzert zu Ehren der Lauterhofener Korea-MissionareOrt: Pfarrkirche St. Michael LauterhofenVeranstalter: Pfarrverband Lauterhofen
- Sonntag, 03. November
- 13.30 UhrKirchenführung Münster St. Johannes mit Schwerpunkt "Isenheimer Altar"Ort: Münster St. Johannes NeumarktVeranstalter: Tourist-Information Neumarkt
- Sonntag, 17. November
- 17.00 UhrÖkumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum VerstorbenenOrt: Klinikkapelle NeumarktVeranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt