Bischöfliches Dekanat Habsberg: Detailansicht Dekanatsnachrichten Habsberg

„Und jetzt beginnen wir diesen Weg, Bischof und Volk“ – das war einer der ersten Sätze, den der „frischgebackene“ Papst Franziskus im März 2013 von der Loggia des Petersdoms der Weltöffentlichkeit verkündete. Der Papst sieht sich als Teil einer Weggemeinschaft, die immer wieder aufbricht. Er wünscht sich ja sehnlich eine synodalere Kirche und hat die Weltbischofssynode 2023 unter das Motto „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft – Teilhabe – Sendung“ gestellt. Der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Mario Grech, sagte dazu neulich: „Wichtig ist, dass wir gezeigt haben und weiterhin zeigen, dass der Weg der Kirche mit dem Zuhören beginnt und daraus Kraft schöpft."

Als neulich bei der Versammlung des Dekanatsforums über 50 Haupt- und Ehrenamtliche aus den beiden Dekanaten Neumarkt und Habsberg zusammenkamen, um über die Weiterentwicklung der Pastoral und des kirchlichen Lebens ins Gespräch zu kommen, da war schon etwas davon zu spüren: Wir begegnen und auf Augenhöhe und hören einander zu – unabhängig davon, ob wir geweiht sind oder nicht, ob wir bei der Kirche angestellt sind oder nicht, ob wir in einer Pfarrei arbeiten oder in einer anderen Organisation. Es war zu spüren: Alle treiben ganz ähnliche Sorgen um, jeder und jede hat mit – oftmals hausgemachten – Problemen zu kämpfen, die meisten tun sich schwer, Veränderungen zu gestalten. Doch es wurde auch erlebbar: Die Kirche ist reich an Sichtweisen, Erfahrungen, Begabungen und Ideen. Wir sind getragen vom Glauben an den liebenden und barmherzigen Vater, an Jesus Christus, der uns hinaus in diese Welt schickt, und an Gottes stärkenden und mutmachenden Geist. Wir sind der Überzeugung, dass das Evangelium auch in unserer Zeit und in unserer Welt vielen Menschen helfen kann, ein geglücktes und gelingendes Leben zu führen. Daraus durften und dürfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Dekanatsforums Kraft schöpfen. Das Die Dekanate sind, so konnte man spüren, eine Einladung, sich gegenseitig zu beflügeln, zu begeistern, zu inspirieren.

„Werft die Netze wieder aus!“ – Das Motto des diesjährigen Dekanatsforums machte deutlich, dass es eine dauernde Gemeinschaftsaufgabe ist, Menschen für die Frohe Botschaft zu begeistern. Dass in einer sich zunehmend säkularisierenden Welt jemand mit dem Evangelium in Berührung kommt, ist auch bei uns in der Oberpfalz keine Selbstverständlichkeit mehr. „Nicht überall, wo Glaube ist, ist die Kirche – und umgekehrt“, so brachte es der Habsberger Dekan Elmar Spöttle auf den Punkt. Bei der Versammlung des Dekanatsforums wurde auch das Bild vom „Staffellauf“ verwendet: Es gelte für alle, den Glauben wie einen Staffelstab weiterzureichen. Allen war klar: Mit Stillstand und Beharren auf dem Status-Quo wird das nicht gelingen. Unsere Pastoral muss beweglicher und dynamischer werden. Die Weitergabe des Evangeliums setzt also Bewegung und Beweglichkeit voraus. Nur die Hinwendung zu den Menschen mit ihren Frage- und Problemstellungen lässt uns glaubwürdig vom Reich Gottes, von Jesus Christus und seiner guten Nachricht erzählen. Tag für Tag will das Evangelium in bestimmte Lebenssituationen vor Ort hineinübersetzt werden. Der frühere Aachener Bischof Klaus Hemmerle brachte es einmal so zum Ausdruck: „Lass mich dich lernen, dein Denken und Sprechen, dein Fragen und Dasein, damit ich daran die Botschaft neu lernen kann, die ich dir zu überliefern habe". Sich Zeit nehmen, bewusst zuhören und genauer hinschauen – daraus können neue Kraft und neuer Mut, neue Ideen und Konzepte, neue Sichtweisen und Standpunkte entstehen. Ich bin froh und dankbar, dass ich dies bei der Versammlung des Dekanatsforums erahnen durfte.

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg

Weitere auf dieser Homepage veröffentlichte Texte von Christian Schrödl:

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