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08.09.2021

Der Sehnsucht nach Gott Raum geben - Die Kirche feiert "Mariä Geburt"

Foto: pixabay

Das heutige Fest „Mariä Geburt“ ist eines der ältesten Marienfeste der Kirche. Einen sehr frühen Hinweis gibt uns das Weihefest einer Marienkirche in Jerusalem. Etwa um das Jahr 450 in der Nähe des Schaftor-Teiches. Auch aus den Hymnen des Diakons Romanos, der um 500 in Konstantinopel lebte, lässt sich schließen: Dieses Fest war damals schon tief im Volk verwurzelt. In Rom ist es um 690 bekannt, als Papst Sergius I. den Tag mit einer eigenen Prozession vom Forum Romanum zur Basilika Santa Maria Maggiore beging.

Wenn auch in der Bibel keine nähren Hinweise zur Geburt Mariens zu finden sind, macht ein solches Fest dennoch Sinn. Erfuhr doch Maria die außergewöhnlich hohe Berufung, „Muttergottes“ zu werden. Dazu gibt sie frei und ungezwungen ihr berühmtes Jawort. Was für eine Verantwortung, die in dieser Sternstunde für die ganze Menschheit auf ihr liegt, als Gott durch den Engel Gabriel ihr die Botschaft brachte: „Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden“.

Es heißt in der Bibel auch, Maria überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Was mag wohl in ihr vorgegangen sein? Sorgen, Fragen und Zweifel, die sich in ihrer Gegenfrage ausdrücken: „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“ Doch ihr Jawort verleiht ihr in der Glaubensgeschichte des Christentums eine besondere Ehrerbietung und Hochachtung.

Aus der Sicht des Glaubens verdrängt eine gesunde Marienverehrung nicht die alles überragende Gestalt Christi. Maria wird auch die „charmante und milde Seite Gottes“ genannt. Dies war besonders in früherer Zeit nötig, wo man manchmal mit einem düsteren Gottesbild sehr viel Angst erzeugte. Ein tieferes Nachdenken vor allem über Jesus hat da zu einer Kehrtwende geführt. Denn das Harte und Bedrohliche kommt nicht von Gott, sondern von der Gottlosigkeit. Eine gesunde Gottesbeziehung und ein positives Gottesbild sind nichts anderes als die Erfüllung der Ur-Sehnsucht des Menschen nach dem Guten, dem Göttlichen und Heiligen.

Diese Ur-Sehnsucht nach Gott spüren wir in der Haltung Mariens. Sehr schön kommt dies zum Ausdruck im „Magnifikat“, dem berühmten Lobgesang Mariens auf die Größe Gottes, der „herabgeschaut hat auf die Niedrigkeit seiner Magd“. Grund genug für uns Christen, den Geburtstag eines solch großartigen Menschen mit Festlichkeit und Freude zu begehen.

Pfarrer i.R. Richard Distler, Meckenhausen  

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7.7.2021 - Geistliches Wort zum Festtag des heiligen Willibald

29.6.2021 - Geistliches Wort zum Festtag der Heiligen Petrus und Paulus

13.5.2021 - Geistliches Wort zum Festtag "Christi Himmelfahrt"

25.3.2021 - Geistliches Wort zum Festtag "Mariä Verkündigung"

19.3.2021 - Geistliches Wort zum Festtag des heiligen Josef

25.2.2021 - Geistliches Wort zum Festtag der heiligen Walburga

2.2.2021 - Geistliches Wort zum Festtag "Mariä Lichtmess"

29.12.2020 - Geistliches Wort zum Advent

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Montag, 03. Juni
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Ökumenisches Friedensgebet
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Samstag, 08. Juni
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"Duo Hymnus" : Sopran & Orgel
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Samstag, 22. Juni
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Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
Sonntag, 28. Juli
13.30 Uhr
Sonntag, 15. September
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
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Ort: Pfarrkirche St. Michael Lauterhofen
Veranstalter: Pfarrverband Lauterhofen
Sonntag, 03. November
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Kirchenführung Münster St. Johannes mit Schwerpunkt "Isenheimer Altar"
Ort: Münster St. Johannes Neumarkt
Veranstalter: Tourist-Information Neumarkt
Sonntag, 17. November
17.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt