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11.02.2021

Fastenzeit: Einen Perspektivwechsel vornehmen

Foto: pixabay

Neumarkt/Meckenhausen (dbnm) - Pfarrer i.R. Richard Distler, viele Jahre Pfarrer der Neumarkter Hofkirche, erläutert in einem geistlichen Wort zum Aschermittwoch, wie Christen die Fastenzeit für sich nutzen können.

Derzeit stellen sich nicht wenige die Frage: Brauchen wir nicht einen Perspektivwechsel: Weniger Konsum, weniger Abfall und weniger Mobilität? Und stattdessen mehr Mut zur Begrenzung, zur Entschleunigung, Solidarität, Schonung der Ressourcen der Schöpfung, Achtsamkeit, Fasten und Verzicht? Dazu ermutigt uns auch die Liturgie des Aschermittwochs: „Ordnet ein heiliges Fasten an, ruft zum Gottesdienst, versammelt das Volk, lasst die Gemeinde sich heiligen, holt die Alten herbei, auch die Kinder und Säuglinge." (Joel 1,14) Fasten - eine uralte christliche Tradition. Schon die Kirche im 2. Jahrhundert bereitete sich mit einem zweitägigen Trauerfasten ab Karfreitag auf Ostern vor. Bald aber wurde das Fasten auf die ganze Karwoche ausgedehnt. Doch bereits das Konzil von Nizäa spricht um 325 wie selbstverständlich von einer 40-tägigen Fastenzeit. Man wollte damit Jesus nachahmen, der nach seiner Taufe am Jordan 40 Tage in der Wüste gefastet hat.

Heute ist Fasten wieder in Mode gekommen. Da geht es nicht allein ums Abspecken, ums weniger Essen oder weniger Medienkonsum. Aktuell ist das „Klimafasten“ ein Top-Thema. Um das Klima besser zu schützen, geht es um einen nachhaltigen Lebensstil im Alltag, um CO²-Begrenzung, um mehr Mobilität zu Fuß, per Rad oder mit der Bahn - und insgesamt um die Bewahrung der Schöpfung. Dazu gibt es in der katholischen und evangelischen Kirche digitale Programme zum Austausch in virtuellen Fastengruppen,in ökumenischer Verbundenheit. Da bekommt man Tipps zum sparsamen Heizen, zu weniger Wasserverbrauch, zu vegetarischer Ernährung, einfacherem Leben und sportlichem Unterwegs-Sein. Alles sinnvolle Dinge und Tipps für die Fastenzeit, und dennoch: Christliches Fasten geht noch tiefer!

Diese heiligen 40 Tage der Quadragesima sind für Gläubige eine „Zeit der Unterbrechung“. Da geht es um das bewusste Innehalten - dass weniger auch mehr sein kann. Vor allem aber um das existenzielle Innehalten mit der Frage: Wer bin ich? Was gibt mir Sinn? Was ist wichtig in meinem Leben und was unwichtig? Was trägt mich und was gibt mir Halt? Was kann ich loslassen? Solche Fragen können in uns hochkommen gerade im Blick auf den Empfang des Aschenkreuzes. Da werden wir direkt und deutlich mit unserer Sterblichkeit konfrontiert, wenn der Priester zu uns spricht: „Gedenke, o Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst!“ Oder kurz: Gedenke, o Mensch, deiner Hinfälligkeit, Armseligkeit, Machtlosigkeit, Vergänglichkeit und Sterblichkeit. Aber was dann? Wo ist dann dein Zuhause? Und wer nimmt dich dann in Empfang? In der Fastenzeit geht es tatsächlich um einen Perspektivwechsel mit vielerlei Facetten. Wer diesen Schritt wagt, dem kann Neues und Überraschendes geschenkt werden.

Die nächsten Termine

Montag, 03. Juni
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Pfarrheim St. Willibald Woffenbach
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 08. Juni
09.30 Uhr
Sonntag, 09. Juni
15.00 Uhr
"Duo Hymnus" : Sopran & Orgel
Ort: Pfarrkirche St. Petrus Kastl
Veranstalter: Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen
Samstag, 22. Juni
10.00 Uhr
Sonntag, 14. Juli
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
Sonntag, 28. Juli
13.30 Uhr
Sonntag, 15. September
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
Sonntag, 27. Oktober
17.00 Uhr
Gedenkkonzert zu Ehren der Lauterhofener Korea-Missionare
Ort: Pfarrkirche St. Michael Lauterhofen
Veranstalter: Pfarrverband Lauterhofen
Sonntag, 03. November
13.30 Uhr
Kirchenführung Münster St. Johannes mit Schwerpunkt "Isenheimer Altar"
Ort: Münster St. Johannes Neumarkt
Veranstalter: Tourist-Information Neumarkt
Sonntag, 17. November
17.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt