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19.06.2020

"Nur die Liebe zählt": Impuls zum Herz-Jesu-Fest

Foto: pixabay

Neumarkt/Habsberg (dbnm) - Jeder verbindet mit dem Herz sofort den Begriff "Liebe". Dass es dabei um mehr geht als nur um symbolische Verzierung, betont Dekanatsreferent Christian Schrödl in seinem geistlichen Impuls zum Herz-Jesu-Fest.


„Nur die Liebe zählt“

Wie oft haben Sie es selbst schon gemalt – das Herz als Symbol für die Liebe? Wie oft schon Herzen aus Plüsch oder Schokolade verschenkt, eine WhatsApp mit diesem Symbol verschickt, Liebesbriefe mit Herzchen verziert und Tische damit dekoriert? Das Herz steht für die Liebe. das Christentum  hat daran nicht unwesentlich Anteil.

Kennen Sie diese etwas süßlichen  Darstellungen: Jesus mit einem von Dornen umrankten Herz und leuchtenden Flammen – als Statuen, in Gemälden, auf Andachtsbildchen? Heute feiert die katholische Kirche das Herz-Jesu-Fest, und mir sind dabei diese Darstellungen vor Augen. Doch worum geht es an diesem Tag, den wir Katholiken seit 1856 feiern?

Die Ursprünge des Herz-Jesu-Gedenkens liegen in der Bibel. Im Johannesvangelium heißt es, nach der Kreuzigung Jesu stieß ein Soldat mit einer Lanze in seine Seite "und sogleich floss Blut und Wasser heraus" (Joh 19,34). Anstelle des Zerschlagens der Beine sollte der Lanzenstich sicherstellen, dass der Gekreuzigte auch wirklich gestorben war. Das Herz Jesu entwickelte sich also zu einem Symbol für sein Mensch-Sein und seiner hingebungsvolle Liebe zu den Menschen. Gerade in dem grausamen Tod am Kreuz wird die Liebe Jesu zu seinem Vater und gleichzeitig zu seinen Schwestern und Brüdern sichtbar.

Wir Christen sind überzeugt: Im Leben und Wirken Jesu ist die Liebe Gottes unter uns erschienen. Sein liebevolles Beispiel ermutigt uns dazu, über uns und unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen nachzudenken: Ist eigentlich mein Leben von der Liebe durchdrungen?

Jesus lädt uns sein: „Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ (Mk 12,29—31). Diesem Anspruch ist gar nicht immer so einfach gerecht zu werden: Nicht die stupide Ausführung bestimmter Rituale, das blinde Befolgen von Geboten, das Aufrechterhalten eines Systems oder die reine Erfüllung von gewissen Erwartungen soll unser Verhältnis zu Gott und unseren Mitmenschen bestimmen, sondern nur die Liebe. Mich aber ermutigt der heilige Augustinus mit folgender Aussage sehr: „Liebe – und tu, was du willst“.

Die Liebe Gottes zu den Menschen wird im Tod Jesu sichtbar, aber auch in der Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei in Ägypten. Eine der heutigen Schriftlesungen erzählt folgendermaßen von der Liebe, Fürsorge und Barmherzigkeit Gottes: „Nicht weil ihr zahlreicher als die anderen Völker wäret, hat euch der Herr ins Herz geschlossen und ausgewählt; ihr seid das kleinste unter allen Völkern. Weil der Herr euch liebt […] geleistet hat, deshalb hat der Herr euch mit starker Hand herausgeführt und dich aus dem Sklavenhaus freigekauft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten.“ (Dtn 7,7—8)

Menschen haben ihren Gott also als Befreier erlebt. So viele biblische Texte machen uns Mut, frei zu denken und zu handeln, für Freiheit zu kämpfen, uns immer wieder selbst frei zu machen: Von sinnlosen Regeln und Ritualen, von einengenden Zwängen und Gewohnheiten, von erdrückenden Ansprüchen und Erwartungen. Es geht nicht darum, gesetz- und verantwortungslos aufzutreten. Vielmehr dürfen wir in der Begegnung mit Gott immer wieder spüren und erkennen: Nur die Liebe zählt!

Dekanatsreferent Christian Schrödl, Neumarkt/Habsberg

Die nächsten Termine

Montag, 03. Juni
19.00 Uhr
Ökumenisches Friedensgebet
Ort: Pfarrheim St. Willibald Woffenbach
Veranstalter: Ökumenischer Arbeitskreis Religionsfreiheit
Samstag, 08. Juni
09.30 Uhr
Sonntag, 09. Juni
15.00 Uhr
"Duo Hymnus" : Sopran & Orgel
Ort: Pfarrkirche St. Petrus Kastl
Veranstalter: Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen
Samstag, 22. Juni
10.00 Uhr
Sonntag, 14. Juli
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
Sonntag, 28. Juli
13.30 Uhr
Sonntag, 15. September
19.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt
Sonntag, 27. Oktober
17.00 Uhr
Gedenkkonzert zu Ehren der Lauterhofener Korea-Missionare
Ort: Pfarrkirche St. Michael Lauterhofen
Veranstalter: Pfarrverband Lauterhofen
Sonntag, 03. November
13.30 Uhr
Kirchenführung Münster St. Johannes mit Schwerpunkt "Isenheimer Altar"
Ort: Münster St. Johannes Neumarkt
Veranstalter: Tourist-Information Neumarkt
Sonntag, 17. November
17.00 Uhr
Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die im Klinikum Verstorbenen
Ort: Klinikkapelle Neumarkt
Veranstalter: Klinikseelsorge Neumarkt